Am 1. Oktober öffnet das Restaurant Braui seine Türen. Priska Wyss und René Marti aus Langenthal wollen dem historischen Gemäuer wieder Leben einhauchen, nachdem dieses mehrere Jahre leergestanden hat. Nebst Offen- und Flaschenbieren soll es im Bierhaus auch eine Karte mit erlesenen Weinen geben. Für die Auswahl der edlen Tropfen hat das Wirtepaar ein aussergewöhnliches Verfahren gewählt: Die künftigen Gäste sollten gleich selber bestimmen, welche Weine auf die Karte kommen.

So fanden am Freitag rund 40 Weinliebhaber den Weg zum Degustationsabend ins Bierhaus. Sie verköstigten 34 Weiss- und Rotweine sowie 4 Schaumweine und gaben ihre Bewertungen ab.

Kampfgeist geweckt

Dass die Gäste entscheiden, welche Weine in Zukunft ausgeschenkt werden, fanden auch die Weinlieferanten speziell. Nicht jeder habe vor so zahlreichem Publikum seine Produkte präsentieren wollen, erzählte René Marti seinen Probanden. «Aber ich will nicht alleine entscheiden. Dafür seid ihr da und gebt nun euer Urteil ab.»

Immerhin drei Lieferanten nahmen die Herausforderung an und entsandten ihre Sommeliers nach Langenthal zur Weinverkostung. Kaum hatte die Degustation begonnen, kam auch schon der Kampfgeist der Weinexperten zum Vorschein. Sie buhlten um das Interesse der Gäste, rückten Etiketten ins rechte Licht und fügten fast jedem gereichten Tropfen eine ausgeschmückte Erklärung hinzu.

Die Degustierenden ihrerseits warfen ihr mehr oder weniger fachmännisch gefälltes Urteil lautstark in die Runde, was mehrere Male zu schallendem Gelächter führte. Für die Bewertung standen die Prädikate «sehr gut», «gut» und «leider nein» zur Verfügung.

Etwas für jeden Geschmack

Damit die Zusammensetzung der Weinkarte nicht zu eintönig werden würde, hatten die Weinlieferanten verschiedenste Sorten aus dem In- und Ausland ins Bierhaus mitgebracht. «Auf der Karte soll es für jeden Geschmack und für jedes Budget einen passenden Wein geben», erklärte Marti.

Schliesslich werden je vier Weiss- und Rotweine auf der Karte stehen. Welche der vorgestellten Weine nach der Degustation schliesslich das Rennen gemacht haben, konnte René Marti am Freitag noch nicht sagen. Die Bewertungsbögen müssten erst noch ausgewertet werden. (Berner Zeitung)

Erstellt: 19.09.2011, 15:18 Uhr