1785–1822. Die vom Vater für den Sohn Samuel Mumenthaler errichtete Brauerei stand an der Hinteren Gasse. Die Bier-Produktion dürfte bescheiden gewesen sein und kaum den Eigenbedarf für seine Taverne zum "Kreuz" gedeckt haben.

1822. Samuel Mumenthaler trat die Braukonzession an den ihm nicht direkt verwandten Wunderarzt Friedrich Mumenthaler und dessen Tochtermann, Bierbrauer Jakob Marti ab. 1827 wurde das alte Brauereiareal versteigert. Jakob Marti zeigte an einem Kauf kein Interesse, er liess auf dem Grundstück des Schwiegervaters ein neues Gebäude mit Biersiederei errichten. Nach dem Tod von Marti verpachtete seine Witwe die Brauerei im Jahr 1859 an Jakob Baumberger.

1834–1888. Jakob Baumberger (1834-1888) begann nach Ausbildung und Wanderjahren 1860 Bier zu brauen. Hierfür übernahm er von der Witwe Marti die alte Brauerei für erste 4 Jahre in Pacht. 1863 erwarb er die Liegenschaft zum Kaufpreis von Fr. 57'500.-. Die fundierte Ausbildung bei Pschorr und Sedlmayer in München und moderne Anlagen ermöglichten die Herstellung eines Lagerbieres, das den üblichen Erzeugnissen überlegen war. In der Folge konnten zahlreiche Wirtschaften in der ganzen Schweiz beliefert werden. Neben den Wirten belieferte Baumberger auch zahlreiche Brauereien.

1888. Die Erben, Wwe. M.E. Baumberger und Fritz Baumberger führten den Betrieb unter dem Namen "Baumberger, Bierbrauerei" weiter. Es folgte eine schrittweise Modernisierung der Anlagen. 1897 wurde erstmals neben dem dunklen ein helles Bier gebraut. Übernahme verschiedener Brauereien: 1891 Brauerei zum Bad Langenthal, 1892 Brauereien im Murgenthal, 1897 Brauerei Minder Huttwil, 1903 in Aarwangen und Madiswil, 1907 in Niederbipp, 1908 in Solothurn, 1915 in Wynigen, 1921 in Burgdorf und 1922 wieder in Solothurn.

1903 ging die Brauerei an die Söhne Fritz, Hans und Emil Baumberger über und wurde unter dem Namen "Bierbrauerei Langenthal, Gebrüder Baumberger" eingetragen. Einrichtung diverser Depots.

1924. Umwandlung der Kollektivgesellschaft in die "Bierbrauerei Langenthal, Gebrüder Baumberger AG". Weitere grosszügige Umbauten und Neuinvestitionen.

Quelle: "Die industrielle Entwicklung Langenthals", Merkur Verlag Langenthal, 1938.